Sportanlage Heuried, Zürich-Wiedikon

Die im Jahre 1964 erbaute Freizeit- und Sportan­lage Heuried in Zürich-Wiedikon muss saniert werden. Mit einem Ersatz­neubau und Instandsetzungen werden bauliche Mängel be­hoben und gleichzeitig den heutigen Bedürfnissen angepasst. Mit der Modernisierung werden die verschiedenen Hochbauten durch einen kompakten Neubau ersetzt. Dieser bietet Platz für den Bade- und den Eishallenbetrieb, Gastronomie, Infra­struktur sowie für die Betriebs- und Gebäudetechnik. Die Kosten belaufen sich auf ca. 80 Mio. Franken.

Facts & Figures

Bauherr

Stadt Zürich, Zürich

Architekt

EM2N Mathias Müller Daniel Niggli Architekten AG, Zürich

Planungs-/Bauzeit

2012 - 2017

Auftrag

Heizung, Lüftung, Kälte, Sanitär, Sprinkler, Koordination, Grundleitungen und Brandschutzplanung

Leistungsbeschrieb

Als Wärmequelle dient die anfallende Abwärme aus dem Kältesystem der Eisanlage. Der Überschuss an Abwärme wird zur Freibadbeheizung oder dem Ener­gienetz zugeführt. Falls die Abwärme nicht genutzt werden kann, wird diese einem Rückkühlsystem zuge­führt. Bei Unterdeckung wird die fehlen­de Wärme­ener­gie (ca. 5 %) über eine Gasfeuerung oder bei Verfüg­barkeit des Energienetzes über eine Wärmepumpe be­reitgestellt.

Die anfallende Abwärme aus der Eiserzeugung kann zu einem grossen Teil direkt genutzt werden. Der Wärme­bedarf für das TABS oder die Lüftungsanlagen kann direkt ohne Temperatur­hub genutzt werden. Die Fern­ver­sorgung des GZ Heuried wird über ein Hochtempe­raturnetz versorgt.

Es wird keine Klimakältemaschine benötigt. Die Kälte­energie zur Gebäudeklimatisierung wird aus dem Kältesystem der Eisanlage ge­wonnen.

Die Klimakälteverteilung erfolgt über die Lüftungs-anlagen sowie Umluftkühlgeräte.

Die Eishalle wird aufgrund des speziellen Raumklimas mit einer separaten Klimaanlage ausgestattet. Die Aussenluft wird über eine zweiteilige KVS-WRG vor­ge­wärmt, filtriert, ent­feuch­tet und nachgewärmt, bevor sie über ein einfaches Luftverteilsystem in der Eishalle verteilt wird. Die Entfeuch­tung erfolgt nach dem Prin­zip der Kältetrocknung.

Die Küche wird über eine separate Anlage versorgt. Aus diesen Gründen kommt bei dieser Nutzung eine zweiteilige KVS-WRG zum Einsatz. Die Aussenluft wird vor der ersten Filterstufe vorgewärmt (Defroster), filtriert und mit der zweiten WRG-Batterie nachge­wärmt. Der Ventilator fördert die Zuluft anschliessend über den Lufterhitzer (Winter) oder Luftkühler (Sommer) in die Küche. Die Küchenabluft wird über eine Induktionshaube mit integrierter UV-C-Behan­dlung gefasst. Die UV-C Strahlen wandeln die Fett­partikel in Staub um, was den positiven Effekt hat, dass das Abluftkanalsystem und die Lüftungsanlage nur noch gering verschmutzt werden.

Dies verlängert das Reinigungsintervall und die Filter­stand­zeiten massgeblich. Die Luftverteilung erfolgt bedarfsgerecht nach CO2 / Mischgas-Fühler. Der Gast­raum steht gegenüber der Küche in geringem Unter­druck.

Für die Klimaanlagen Küche / Gastronomie wird ein gemein­sames KVS-WRG-Netz erstellt. Dies ermöglicht eine optimale Nutzung der anfallenden Abwärme beim Kochen, wobei der Frostgefahr in der Abluft ent­spre­chend Rechnung getragen werden muss.

Die Bereiche Fitness / Kraft / Mehrzweck werden über eine ge­meinsame Klimaanlage versorgt. Die Aussenluft wird filtriert und über einen Rotationswärmetauscher (Sorptionsrad) vorgewärmt.

Die Duschen und Garderoben werden über eine ge­mein­same Lüftungsanlage gelüftet. Die Zuluft wird in den Garderoben eingebracht und in den Duschen ab­gesaugt (Kaskade). Die Steuerung erfolgt über eine Zeitschaltuhr und mit Präsenz­meldern. Zusätzlich wird über in der Abluft der Feuchtegehalt gemessen. Die ent­sprechenden Zonen werden erst abge­schaltet, wenn der Sollwert unterschritten wird.

Die Lüftungsanlage Technik dient als Havarielüftung und zur Abfuhr der internen Wärmelasten. Die Kälte­anlage für die Eisproduktion arbeitet mit dem natür­lichen Kältemittel CO2.

Aufgrund der verschiedenen Nutzungen und Temperaturanforderungen wurde die Brauchwarmwassererzeugung für die Eispflege, Duschanlagen und Gastrobereich getrennt.

Mittels Magro-Ladung werden die jeweiligen Vor- und Nachwärmer geladen.